Erfolgreich skalieren mit Headless E-Commerce und Shopware 6
Zurzeit sind Headless CMS oder auch Headless E-Commerce Systeme in aller Munde. Sie sollen die Zukunft sein, doch was bedeutet das eigentlich?
Man kann ein E-Commerce System, wie Shopware, in mehrere Teile trennen: Backend (Code-Ebene mit der Logik), Administrationsbereich und Frontend. In Shopware 5 und anderen monolithischen Shop Systemen sind diese fest miteinander verbunden und lassen sich nicht trennen. Der Headless Ansatz, der nun mit Shopware 6 eingeführt wurde bedeutet, dass ab sofort diese Bereiche getrennt voneinander genutzt werden können. So kann man zum Beispiel das Backend und die Administrationsoberfläche von Shopware nutzen, aber für das Frontend, welches der Kunde sieht, eine komplett eigene Lösung entwickeln, welches nicht auf das von Shopware bereitgestellte Frontend aufbaut. Ermöglicht wird dies, indem die verschiedenen Systeme mit mächtigen APIs verbunden werden. Über diese können auch Fremdsysteme wie Amazon oder SAP mit Shopware verknüpft werden.
Warum brauche ich ein Headless E-Commerce System?
Ich möchte auf allen wichtigen Marktplätzen verkaufen!
Heutzutage will man seine Produkte nicht nur in einem eigenen Onlineshop verkaufen, sondern auf vielen verschiedene Kanälen (Multichannel), wie Amazon, eBay oder Rakuten. Da diese Marktplätze einen höheren Traffic als die eigene Webseite haben, kommt so eine größere Anzahl von potenziellen Kunden auf die eigenen Produkte. Ein Marktplatz beschreibt aber nicht nur einen Onlineshop, sondern bezieht sich auch auf das klassische Ladengeschäft oder sogar komplett neue Einkaufserlebnisse über Virtual Reality oder IoT Devices.
Um all diese Kanäle mit einem klassischen monolithischen E-Commerce System bedienen zu können, muss man einen sehr hohen Aufwand betreiben, da diese für einen bestimmten Zweck (meistens "Eigener Onlineshop als Webseite") entwickelt wurden und Funktionen wie "Smartwatch Unterstützung" nicht von Haus aus anbieten können. In vielen Fällen kann dieser Aufwand für eine eigene Implementierung sogar unwirtschaftlich sein.
Headless E-Commerce Systeme werden mit dem Grundgedanken entwickelt, dass man andere Systeme relativ einfach an das Eigene anknüpfen kann. So kann man eine native Anwendung für Smartwatches entwickeln und diese dann über die bestehenden APIs an das E-Commerce-System anknüpfen ohne an ihm Änderungen durchführen zu müssen.
Ich möchte lange mit meinem E-Commerce System arbeiten und es flexibel auf neue Technologien anpassen!
Meistens werden Webseiten und Onlineshops alle paar Jahre komplett aktualisiert, weil sich die Technologien rasant entwickeln und der eigene Internetauftritt für die aktuelle Generation an Geräten und Benutzer nicht mehr optimal angepasst ist. Bei klassischen Systemen bedeutet dies dann einen Systemwechsel oder größere Major Updates, welche teilweise auch schon einer Neuentwicklung gleichkommen.
Da in einem Headless System das Frontend und Backend voneinander entkoppelt ist und die jeweiligen Systeme nur über die Schnittstellen verbunden sind, ist es möglich das Frontend getrennt vom Backend neu zu entwickeln, um es auf einen aktuellen Stand zu bringen. Hierbei muss dann das Backend nicht verändert werden, da das Neue genauso wie das alte Frontend dieselben APIs benutzt. Wenn wir also in Zukunft alle online nur noch mit unseren VR-Brillen in einem virtuellen Store einkaufen, dann muss nicht das komplette Shopsystem gewechselt werden, sondern es kann einfach ein passendes Frontend für das Endgerät entwickelt werden, welches dann an das bestehende Backend angeknüpft wird.
Ich möchte neue Touchpoints in Rekordzeit einbinden!
Ein monolithisches System besitzt keine Schnittstellen oder sie sind sehr rudimentär gehalten. Um hier einen neuen Touchpoint einzubauen, muss eine solche zuerst entwickelt werden um eine Verbindung, z. B. mit einem Facebook-Shop oder einem Produktberater, herzustellen.
Eine große Anzahl von Erweiterungen bläht den Code auf und führt oft zu Wechselwirkungen, welche die Entwicklung erschweren. Das System wird schwerfällig. In einem Headless E-Commerce System dagegen sind schon für alle Shopfunktionen Schnittstellen vorhanden. Dadurch spart man sich einen großen Teil der Entwicklung, wenn man einen neuen Touchpoint einbinden möchte. Die Time-to-Market wird auf das Minimum reduziert und das Shopsystem bleibt ein Leichtgewicht.
Was macht Shopware 6 zu einem Headless E-Commerce System?
Shopware 6 wurde speziell von Grund auf neu als Headless E-Commerce System entwickelt. Mit dem API first Ansatz ermöglicht es, dass alle Funktionen entweder über die Store API (Frontendfunktionen wie Checkout) oder die SalesChannel-API (Produktanlage, usw.) aufgerufen werden können. Das integrierte Frontend dient für einen schnellen und einfachen Start. So können auch kleinere Händler trotzdem mit wenig Aufwand ihren Shop online stellen.
Ob ein Headless Ansatz für Sie das Richtige ist, erarbeiten Sie am besten in einem unverbindlichen Erstgespräch mit unserem Shopware-Experten!
Beispiel: Eine Progressive Web App statt dem Standard Frontend von Shopware
Vue Storefront ist die offizielle PWA Implementation für Shopware. Sie ersetzt das Frontend von Shopware, kann aber auch für andere Shopsystem (z.B. Magento) genutzt werden. Eine progressive Web App ermöglicht es das selbe Frontend als normalen Onlineshop und auch als App auf Smartphones zu nutzen. So funktioniert die App auch, wenn das Gerät nicht mit dem Internet verbunden ist, und unterscheidet sich optisch nicht von einer nativen App.
Hier finden Sie eine Demo.