KI meets E-Commerce

Der Einsatz künstlicher Intelligenz im E-Commerce ist kein Hype, sondern ein Game Changer. In einer jüngst veröffentlichten Studie von Blue Shift wird eine kleine E-Commerce-Revolution prognostiziert: Mehr als 60% der B2C-Marketing-Verantwortlichen haben angegeben, im Jahr 2020 verstärkt in KI-Anwendungen investieren zu wollen.

Einerseits ist das keine große Überraschung mehr, da der Einsatz künstlicher Intelligenz in Shopsystemen seit ca. 2 Jahren stark forciert wird. So sind z.B. KI-gestützte Umsatzprognosen mittlerweile Teil des Standard-Kits von Anbietern wie Shopware & Co.

Was allerdings neu hinzukommt, ist die sogenannte „Echtzeit-Personalisierung“ von Kundeninteraktionen. Hier sollen laut der Studie verstärkt Chatbots zum Einsatz kommen, um etwaige Rückfragen schneller beantworten zu können und auf diesem Wege das Einkaufserlebnis signifikant zu verbessern.

Warum KI-Anwendungen auf dem Vormarsch sind

Es steht außer Frage, dass KI ein revolutionärer Trend ist, der den Online-Handel der Zukunft massiv beeinflussen kann. Das gilt umso mehr, als die Standard-Präsentation von Produkten und Dienstleistungen nicht mehr ausreicht, um allerhöchsten Kundenansprüchen zu genügen.

Im Kern sind es drei Aspekte, die den Einsatz künstlicher Intelligenz mehr denn je begünstigen:

  • Bessere Rechenleistungen.
  • Bessere Speicherkapazitäten.
  • Ein verbessertes Angebot an KI-Plattformen und -software.

Erschwerend hinzu kommt, dass sich das Konsumentenverhalten in den letzten Jahren geändert hat und weiter verändern wird: Laut einer unlängst veröffentlichten Studie von Arithnea begrüßen die Deutschen den Einsatz von KI, wenn damit das Shopping-Erlebnis verbessert wird.

Allerdings gilt hier der Grundsatz: Wenn KI zum Einsatz kommt (z.B. Chatbots), dann sollte sie auch echten Mehrwert stiften. Vor allem im Service-Bereich (Produktfragen, Bestellungen, etc.) versprechen sich die Deutschen eine Bereicherung durch künstliche Intelligenz.

Aktuelle Anwendungsfelder von KI in Onlineshops

Wie schon eingangs herausgestellt, ist der Einsatz von KI im Marketing-Bereich kein Novum der Geschichte mehr. Beispielsweise erhalten User, die Werbung auf Google schalten, automatische Empfehlungen, wie sie ihre Anzeige zielführend optimieren können (neue Keywords, sprachliche Verbesserungen, usw.). Auch im E-Commerce-Bereich gibt es Shopsysteme, die auf Künstliche Intelligenz setzen. Beispielsweise ermöglicht es Shopware, auf Basis von historischen Daten des eigenen Shops, Umsatzprognosen für die kommenden Wochen zu erstellen. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn die eigene Umsatzentwicklung starken saisonalen Schwankungen unterworfen ist, was z.B. bei Produkten wie Koffern verstärkt der Fall ist. Auch viele Supermarktketten nutzen KI-gestützte Prognosetools, um Bestellungen besser zu planen und Lieferengpässe zu vermeiden.

„Maschinelles Lernen“ (ML) und „Mustererkennung“ werden außerdem eingesetzt, um personalisierte Inhalte in Online-Shops auszuspielen. Adidas nutzt z.B. die Lösung des Startups Findmine, um basierend auf Artikelsuchen komplette Outfits und weiterführende (Produkt-)Empfehlungen zusammenzustellen. Im Ergebnis verspricht die Lösung ein besseres Kundenerlebnis – und vor allem: Mehr Umsatz.

Zukünftige Anwendungsfelder von KI in Onlineshops

Warum möchten Unternehmen verstärkt auf Künstliche Intelligenz setzen? Im Kern geht es um zwei Beweggründe: Erstens, um das Nutzererlebnis weiter zu verbessern. Zweitens, um den Umsatz bzw. die Conversions-Rate signifikant zu steigern.

Wir glauben, dass folgende Anwendungsfelder genau dazu beitragen können:

1. Automatisch erstellte Inhalte und Seiten („Curated Shopping“): Derzeit ist es immer noch ein großer Aufwand, anlassbezogene Landing Pages zu erstellen. Was wäre also, wenn die Seiten automatisch von einer KI-Lösung generiert werden könnten? Produkte automatisch zusammengestellt werden, je nach Nutzer-Interesse und Vorlieben?

2. Lernende Such-Funktionen im Onlineshop („Smart Search“): Hinter jeder Suche, die ein Nutzer tätigt, steckt ein spezifisches Kaufinteresse. Das Problem: Es gibt zahlreiche Nutzer-Typen, die nur sehr schwer mit Personas & Co umschrieben werden können. Was wäre also, wenn alle Suchanfragen in Echtzeit von einer KI-Anwendung ausgelesen werden könnten, um maßgeschneiderte Produktvorschläge zu präsentieren (inkl. Cross- und Upselling)?

3. KI im Kundenservice („Chatbots“): Telefonate mit genervten Service-Mitarbeitern machen keinen Spaß und sind so überflüssig wie ein Kropf. Was wäre also, wenn Chatbots künftig standardmäßig in Online-Shops integriert werden? Wie es bereits Vorreiter, wie z.B. Telefonica mit LISA vormachen?

4. Prognose von Käufen & Retouren („Propensity-Modeling“): Es gibt KI-Anwendungen, die Verkaufs-Trends ableiten können. Dennoch sind Unternehmen, wie z.B. Otto neue Wege gegangen, als sie KI-Tools eingesetzt haben, um Retouren, Verkaufs-Peaks UND Preisentwicklungen zu prognostizieren. Was wäre also, wenn Unternehmen zukünftig den kompletten Logistik-Prozess mit Hilfe von KI planen könnten?

5. Datengestütztes Forderungsmanagement („Smart Payment“): Die Otto-Tochter collectAI bietet Rechnungen und Mahnwesen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz an. Was wäre also, wenn eine KI dazu beitragen kann, Rechnungen & Co komplett zu automatisieren? Und das komplette Rechnungswesen eines Unternehmens zu digitalisieren?

Voice Commerce – ein kurzer Blick in die Glaskugel

Natürlich bleibt jetzt noch die Frage offen, was mit dem sogenannten „Voice Commerce“ passieren wird. Unbestritten ist, dass Siri, Alexa und Google Assistant die Zukunft gehören wird.

Dennoch betonen Experten, dass sprachbasierte Systeme im Jahr 2020 keinen Durchbruch erleben werden. Immerhin: Im Jahr 2019 haben bereits 11% der Deutschen und 8% der europäischen Verbraucher auf Voice-Commerce Anwendungen gesetzt. Laut einer Studie von PwC kaufen sogar 19% der Deutschen unter 35 per Voice Commerce ein. Dementsprechend ist hier ein klarer Trend erkennbar, der sich in naher Zukunft sicherlich fortsetzen wird.

Unsere Empfehlung: Machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen!

Zum Abschluss dieses Beitrags möchten wir Ihnen wärmstens ans Herz legen, eigene Erfahrungen mit KI-Anwendungen zu sammeln. Egal wie man zu dem Thema stehen mag – der Handel der Zukunft wird stärker von künstlicher Intelligenz geprägt werden.


Melden Sie sich gerne jederzeit bei uns, wenn Sie Interesse an dem Thema haben.

Bleiben Sie gesund, Ihr codeblick Team